Grounded Innovation

Human presence management & leadership work - combining the now and the future

Individualität – Diversität – Objektivität

Diversität entsteht aus dem Zusammenschluss von vielen Individuen. Diversitätsprobleme treten nur dann auf, wenn es auch ein Problem im eigenen Individuum gibt, nämlich mit der eigenen Individualität.

In Verbindung zu unserer Abhandlung „Menschlichkeit in der Wirtschaft“, möchten wir mit diesem Schriftstück Geschäftsleitungen wie auch Führungskräften aller Bereiche Basiselemente näherbringen, welche wir als essenzielle Wissensbausteine erachten.

Gerade weil in der heutigen Zeit soziale Faktoren einen immer größeren Stellenwert für Arbeitnehmer bekommen und Arbeitgeber in jeder strategischen Entscheidung mit der sensiblen Resonanz der Gesellschaft in Konfrontation stehen, brauchen sie eine starke, stabile aber auch offene Ausrichtung, möchten sie sich – auch in menschlicher Hinsicht – treu bleiben und stets agil agieren können.

Um der Komplexität der Sache Herr zu werden, haben wir drei Themengebiete eröffnet:

Individualität, Objektivität & Diversität

Die Bedeutung der Individualität

Entgegen der vielfach noch verbreiteten Überzeugung von einer egomanischen Verhaltensweise, bedeutet „individuell zu sein“ aus unserer Perspektive, seinem eigenen, ganz persönlichen, inneren, insbesondere vom Herzen geschaffenen Gefühl gewahr zu sein und daraus seinem ganz eigenen authentischen Ausdruck verbal, nonverbal oder sichtbar im Ausdruck zu folgen.

Uns geht es nicht darum, dass sich jemand mit Aufwand und Absicht aus der Masse der Vielen durch ein bestimmtes Auftreten, eine bestimmte Kleidung oder das Vertreten und Proklamieren eines bestimmten Gedankenguts oder einer Ideologie herausheben will. Auch nicht darum, sich in der Undefinierbakeit seiner selbst eine neue Identität zu kreieren, oder selbstsüchtig seinen eigenen Zielen zu folgen. Wir meinen das sprichwörtlich pure, unschuldige „so sein“ eines jeden Menschen, mit welchem wir geboren wurden und was immer in uns bleiben wird.

Eines jeden Individualität ist von Grund auf gegeben und definiert sich nach den vorhandenen inneren, menschlichen Qualitäten, Werten, Gefühlen und Kräften und den daraus resultierenden, ganz eigenen unverfälschten Vorlieben oder Aversionen.

Das Schöne an gelebter Individualität ist, dass sie gerade durch das Ernstnehmen und Erkennen der eigenen Vorlieben und dem Definieren derer, dem Aussen gegenüber absolut wertungsfrei bleibt. Denn dadurch, dass man sich selbst in jedem Moment diese persönliche Erlaubnis gibt, ist man offen, was auch anderen Individuen erlaubt, einfach so zu sein, wie sie sind und ihren eigenen Wünschen zu folgen.

Wunderbar und wertvoll wäre solch eine Welt, Respekt und Achtung hätten Hochkonjunktur und Ressourcen würden nicht verschwendet, sondern von denen genutzt werden, die sie auch wirklich brauchen, bzw. würden von denen genehmigt werden, die sie besitzen und vielleicht selbst gar nicht benötigen.

Objektivität als Resultat

Folgt man unserem Pfad einer individuelleren Betrachtungsweise, so könnte dies eine nächste Tür öffnen. Doch wie sieht diese aus und worin besteht der Schlüssel?

Ein Beispiel aus dem Personalmanagement:

Haben wir bislang Bewerber oder Bewerberinnen auf eine Stelle, vor allem aber Menschen, die in welcher Hinsicht auch immer qualifizierter oder unqualifizierter erscheinen, aus gewohnten persönlichen oder alltäglichen/betrieblichen Rastern beurteilt, laufen wir grosse Gefahr, jemanden entweder im Wert seiner individuellen, menschlichen wie auch praktischen Qualitäten, Talente und Fähigkeiten zu übersehen, oder ihm Kompetenzen zuzusprechen, die wir auf Grund seiner Ausstrahlung oder Diplome in ihn hineininterpretieren.

Erkennbar wird also, dass ein solches Auswahlverfahren schon von Grund auf in seiner Objektivität hinterfragt werden müsste. Insbesondere am Punkt der Kompetenz derjenigen Person, die für die Organisation/Firma/Unternehmung sieht, spricht und entscheidet.

Interpretation, bzw. Bewertung und Objektivität schliessen sich gegenseitig gänzlich aus.

Für die offensichtliche und neutrale Feststellung von tatsächlichen Merkmalen eines anderen Menschen ist es notwendig, dass wir uns über unser eigenes natürliches bzw. individuelles Vermögen und auch Unvermögen im Klaren werden.

Denn wollen wir davon loskommen, die sogenannten „Hardskills“ (Diplome und andere Fähigkeitsausweise) weiterhin als einzige Basis unserer Entscheidungen zu sehen und darin in unserer Betrachtungsweise unfrei und abhängig vom Aussen zu bleiben, brauchen wir ein vorrangiges Bewusstsein für unsere eigenen, individuellen „Softskills“ (Intuition, Sensitivität, Kreativität, Führungsstärke, Einfühlungsvermögen, Durchsetzungsfähigkeit, Offenheit, etc.), um für unsere Vorhaben die richtigen Menschen mit den richtigen und passenden Soft-& Hardskills erkennen zu können und zu finden.

Der Schlüssel ist also der Schritt zu einer unabhängigeren Informationsquelle in uns selbst. Die Bereitschaft für unsere eigene persönliche Individualität und damit auch für die der anderen – mit allem Positiven und allem Negativen.

Diversität als Ziel

Der Rückschluss und das Tor zur Diversität ist ab diesem Punkt nicht mehr weit weg, denn aus einem Zusammenschluss vieler Individuen kann letztlich nur ein in sich sehr diverses Gefüge entstehen.

Wirkliche Diversität ist natürlich, kann nicht künstlich erzeugt werden und hat auch keine prozentuale oder berechenbare Grundlage. Die richtige Mischung geben wir alle durch uns selbst vor und hängt nicht von unserem Erscheinungsbild, sozialen Status, Ethnie, sexueller Orientierung oder Hautfarbe ab, sondern von dem, wer wir sind, was wir in uns tragen und wie sehr wir dies tatsächlich und ehrlich nach außen zeigen und in eine Gemeinschaft, ein Team oder in eine Organisation bringen können.

Diese Kombination aus innerem Bewusstsein und dem entsprechenden Handeln danach, schafft die Basis, auf der sich Menschen unterschiedlichster Qualitäten genau in der richtigen und geforderten Konstellation zusammenfinden können, die für den jeweilige Aufgabenbereich und Moment gefordert, nötig und Erfolg-bringend ist.

Als Folge von gelebter Individualität betrachtet, würde Diversität eine bodenständigere Bedeutung von Freiheit, Bedingungslosigkeit und Macht bekommen, die die Last der derzeit kursierenden, damit verbundenen, gesellschaftlichen Vorstellungen erheblich erleichtern würde.

Fähige Führungskräfte, mit einem verinnerlichten Sinn für ihre eigene Individualität, hätten die Möglichkeit, durch ihre entstandene Sichtigkeit Mitarbeiter anders zu ihren ganz eigenen, persönlichen Fähigkeiten, Kräften und Potenzialen zu führen. Denn gemeinschaftliche Stärke beginnt im innersten Kern eines jeden Gliedes, was bedeutet, dass Mitarbeiter Hilfe dahingehend erhalten sollten, ihre exzellente Arbeit nochmals mehr mit ihrer eigenen Handschrift versehen zu können.

Der Weg nach vorne

Wir haben nun den Rahmen zwischen Individualität, Objektivität und Diversität aufgespannt und können erkennen, dass wir selbst mehr denn je im persönlichen Mittelpunkt stehen müssen und vieles an der richtigen Interaktion mit unserer Umgebung liegt.

Es müsste unser Wille sein, dass jede und jeder so sein darf, wie er oder sie ist und dafür brauchen wir Interesse an uns selbst und die Reife und den Mut, uns offen und dennoch klar zu begegnen.

Das Offenlegen „privaterer“ Aspekte des Lebens, wie beispielsweise Gefühle von Angst, Wut, Scham, Überforderung oder Wille bzw. Passion darf zu zwischenmenschlichen Reibungspunkten mit Transformationspotenzial führen, und von Führungskräften sogar aktiv für das Gesamtwohl in den Arbeitsalltag miteinbezogen werden.

Ein menschliches Händchen und ein authentischer, ehrlicher Selbstbezug, sind essenziell für die Kompetenz einer Führungskraft. Zusammen mit ihren fachlichen Fähigkeiten sind dies die vertrauensgebenden und vor allem „an die Hand nehmenden“ Basiselemente für eine gute, substanzielle und inspirative Zusammenarbeit.

Aktuelle Strukturen der Unterdrückung oder Ignorierung beschriebener Elemente, sind das Aus für jegliche Inspiration, jegliche positive Kraft und der Untergang eines gemeinschaftlichen Gedankens, wo das Beste des Einzelnen zum Erfolg des Ganzen beitragen kann.

Dabei stellt sich die Frage, ob es in einer solchen Form der Zusammenarbeit nicht doch auch Regeln oder Richtlinien braucht, die einen sauberen Fluss und ein gutes, klares Zusammenspiel befördern, Respekt wahren und in der Spur halten?

Absolut und selbstverständlich!

Jedoch sind auch hier die zu treffenden Maßnahmen und Regeln dringend darauf auszurichten, dass der lebende Mensch weiter frei atmen, sich weiter frei entfalten und dabei individuell bleiben kann.

Liegt dies im Interesse der Geschäftsleitung, so werden Mitarbeiter zu bereitwilligen Dienstleistern auf ihren jeweiligen Posten und verkörpern die Unternehmensphilosophie genauso, wie sie ihre Energie und Passion in alle neuen, Erfolg bringenden Schöpfungsprozesse investieren.

Sprechen Sie uns gerne an. Wir beraten gemeinsam mit Ihnen, was mögliche Wege auch für Ihre Organisation, Unternehmung oder Firma sein könnten.